LANDENHAUSEN · Viele Besucher ließen sich von dem regnerischen Wetter nicht abhalten, im Wartenberger
Ortsteil Landenhausen am achten Kunstspaziergang des dortigen Kulturvereins teilzunehmen, der unter der Leitung des Vorsitzenden Heinz-Gert Funke 20 Künstler an neun Ausstellungsorten aufzubieten
hatte.
"Im letzten Jahr regnete es hier Bindfäden, so dass einem der leichte Regen heute die Veranstaltung nicht vermiesen kann", ließ Adelheid Eurich aus dem benachbarten Bad Salzschlirf mit Blick aus
dem Galerie Café wissen.
Nach den Worten des Vereinsvorsitzenden Funke, der über viele Jahre in Landenhausen als Pfarrer wirkte, bietet der Spaziergang einmal die Möglichkeit zum Entdecken von Kunstwerken aus dem Bereich
Malerei in den verschiedensten Stilen und Techniken, Skulpturen aus Holz oder auch Kunst aus Müll und Metall. "Auf der anderen Seite", so Funke, "treffen sich bei dem Spaziergang Menschen zum
Gespräch über das Gesehene, wobei die Besucher aus der Region und darüber hinaus kommen".
Nach Funkes Worten, der vor acht Jahren als Ideengeber und Motivator bei der Vereinsgründung mitwirkte, ist die Wissenschaft der Verstand der Welt, die Kunst jedoch ist ihre Seele. Mit Blick auf
die unterschiedlichen Ausstellungsstücke erklärte er weiter: "Die Vorstellung eröffnet Räume in Denken, Handeln und Gestalten, was die Besucher dazu anleitet, immer wieder zu dieser jährlichen
Veranstaltung zu kommen."
Viele Besucher ließen es sich nicht nehmen, sich die Werke von den Ausstellern persönlich erklären zu lassen. So erregte Egon Weiß mit seinen Bildern aus Metallteilen und Schrott sowie Motiven
aus der Motorrad-Szene ein besonderes Aufsehen, zumal er zunächst gar nicht an der Veranstaltung teilnehmen wollte. Die einheimischen Sylke und Erwin Peichl zeigten sich verwundert darüber, dass
man im Vogelsberg eine solch perfekte Kunst wie die von Weiß finden kann.
Der Lauterbacher Schreiner Michael Lippert begeisterte mit Holzskulpturen, die er aus alten Fachwerkbalken schuf, darunter ein herrlich anzusehender, übergroßer Wurm oder Skulpturen, die die
Wohnung als Beleuchtungskörper und natürliche Elemente beleben können. Hier gefielen der Schülerin Anna Kirst und ihrer Mama Ute besonders "die Kombination von Alt und Jung, die viel Nähe zur
Natur in eine Wohnung bringen kann".
Im Rahmen der Vernissage erinnerte Heinz-Gert Funke daran, dass der neunte Kunstspaziergang im kommenden Jahr unter der Schirmherrschaft von "Via Regia – Kulturstraße des Europarates" stehen
könnte. Sollten die Landenhausener sich dieser Organisation anschließen, so könnte der Ort "europaweit in den Fokus des Kunstinteresses rücken", so Heinz-Gert Funke abschließend.
Die Vernissage wurde mit Live-Musik von der Band "SIXX" musikalisch gestaltet.