Bürgermeister Dr. Olaf Dahlmann und Michael Seifert aus der Bauverwaltung erläuterten im Gespräch mit unserer Zeitung den aktuellen Sachstand. 75.000,- €uro wurden für die
Sanierung der Rathausfassade in den Haushalt eingestellt, von denen 66.000,- €uro aus der "Hessenkasse" stammen. Mit der Sanierung der Fassade des Rathauses wurde planmäßig im
August begonnen.
Das Fachwerkhaus wurde um das Jahr 1800 erbaut und steht unter Denkmalschutz. Ursprünglich war es ein landwirtschaftliches Anwesen und hat im Laufe der Zeit einige
Nutzungsänderungen erfahren. Das Haus dient schon seit Langem als Rathaus, früher befand sich im Obergeschoss noch die Wohnung des Bürgermeisters. Im Jahr 1991 wurde es
zuletzt umgebaut. Der Keller wurde tiefergelegt, um das Gemeindearchiv aufnehmen zu können, die Sparkassenfiliale, die sich darin befand, wurde aufgegeben und im ersten
Obergeschoss der Sitzungssaal eingebaut. Nun sollte die Fassade renoviert werden. Die Arbeiten an der verschindelten Giebel- und Rückseite wurden auch planmäßig im September
abgeschlossen. Anfang Oktober, so berichtete Dahlmann, sei begonnen worden, die Farbe vom Fachwerk an der Straßenseite sowie an der östlichen Giebelseite zu entfernen. Hierbei
habe sich gezeigt, dass sich das Fachwerkgebälk in Teilbereichen nicht mehr in dem Zustand befindet, den die gestrichenen Balken vermuten ließen.
Zunächst wurde festgestellt, dass sich der sogenannte "Rähm", der den oberen waagrechten Abschluss der Fassadenwand zur Bundesstraße hin bildet, mit einem aktiven Hausbock
befallen ist. An den freigelegten Balken sind deutlich noch frische Fraßspuren und die Gänge zu erkennen, die die Larven in das Holz gefressen haben. Ausschließlich jene Teile
sind befallen, die aus Weichholz (Nadelholz) bestehen. Die Eichenbalken, aus denen das Haus überwiegend besteht, sind zu hart für den Holzbock, er konnte nicht darin
eindringen. Dieser Rähm trägt den Dachstuhl und hat zugleich eine haltende Aufgabe. Es wurde bereits ein Statiker hinzugezogen. Seines Erachtens müsse der Rähm erneuert
werden, so der Rathauschef, da der Holzbockbefall in großen Teilen wesentliche Abschnitte der Konstruktion betreffe. Um den Rähm zu erneuern, müsse das Dach gesichert und
komplett angehoben werden. An Varianten, wie das geschehen kann, werde noch gearbeitet. Auch habe sich gezeigt, dass die Dacheindeckung starke Auflösungserscheinungen zeige.
Der beauftragte Statiker empfehle nach dem derzeitigen Stand, die Dachsparren zu verstärken oder über eine Erneuerung des Dachstuhls und der Dacheindeckung nachzudenken, bevor
der Rähm erneuert wird. Des Weiteren sei das Fachwerk an der östlichen Giebelseite teilweise mit einem Pilz befallen, dessen Sporen bis in die Balken und in zwei Fenster
eingedrungen seien. Und in die Schwellen, mit denen das Fachwerk auf dem Fundament aufliegt, ist teilweise Wasser eingedrungen. Es ist bereits geworden, die Schwellen zu
reparieren.
Nun arbeite ein Gutachter an einem konkreten Sanierungsvorschlag, so Dahlmann weiter, ein Kostenvoranschlag werde folgen. Die WI Bank habe aber signalisiert, so der
Bürgermeister, dass sie die Mittel aus der "Hessenkasse" aufstocken werde. Die mit den Zimmerarbeiten beauftragte Firma Intec GmbH aus Maar habe die Arbeiten erst einmal
eingestellt. Wenn der Sanierungsvorschlag vorliegt, werde neu ausgeschrieben, sodass im Frühjahr weiter gearbeitet werden kann.
Das Gerüst an der Fassade wird wohl demnächst abgebaut, da es angemietet ist und Kosten verursacht. Der Bürgermeister und Bautechniker Seifert gehen davon aus, dass im Rathaus
wie gehabt weitergearbeitet werden kann. Nur im Sitzungssaal könne es vorübergehend zu Einschränkungen kommen.
Bericht→ Pressestelle
Gemeinde