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24-jährige Studentin aus Gießen mit Coronavirus infiziert
GIESSEN · Nachdem bereits zwei Fälle in Hessen, einer im Lahn-Dill-Kreis und einer im Hochtaunus, bekannt wurden, gab auch der Landkreis Gießen am späten Freitagabend eine Infektion bekannt. Eine 24-jährige Studentin aus Gießen hat sich auf der Faschingsveranstaltung im nordrhein-westfälischen Landkreis Heinsberg mit den neuartigen Coronavirus infiziert. Die Frau zeige nur leichte Krankheitsanzeichen und werde engmaschig betreut.
Am Freitagabend wurde eine weitere Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 in Hessen bestätigt. Es handelt sich dabei um eine 1996 geborene Frau aus dem Landkreis Gießen, die derzeit milde Krankheitszeichen zeige. Die Frau werde engmaschig vom Gesundheitsamt betreut, ihr gesundheitlicher Zustand wird regelmäßig kontrolliert. Derzeit prüft das Gesundheitsamt, mit welchen Personen sie Kontakt hatte.
Der Fall stehe in Zusammenhang mit dem Coronavirus-Fall in Nordrhein-Westfalen, der in dieser Woche bekannt wurde. In der Pressekonferenz gab der Landkreis bekannt, dass sich die 24-jährige Studentin auf der Faschingsveranstaltung im nordrhein-westfälischen Landkreis Heinsberg mit den neuartigen Coronavirus infiziert hat. Nachdem sie Krankheitssymptome gezeigt hatte, habe sie sich am Freitag, 28. Februar, beim Gesundheitsamt gemeldet, erklärte Landrätin Anita Schneider. Die Frau sei daraufhin untersucht, getestet und zu Hause isoliert worden. „Sie hat genau richtig gehandelt“, sagte Schneider laut der Pressemitteilung des Gießener Landkreises auf der Pressekonferenz.
Die junge Frau hatte einige Tage zuvor an einer Faschingsveranstaltung im nordrhein-westfälischen Landkreis Heinsberg teilgenommen. Dorthin kann die Infektionskette zurückverfolgt werden, wie Dr. Jörg Bremer für das Gesundheitsamt des Landkreises erklärte. Insgesamt zwölf Personen, mit der die Erkrankte seit ihrer Rückkehr Kontakt hatte, wurden ermittelt. Sechs von ihnen stammen aus Hessen, die übrigen aus anderen Bundesländern. Nur eine weitere Kontaktperson stammt aus dem Landkreis Gießen. „Alle Kontaktpersonen sind isoliert, werden untersucht und sind in Betreuung der jeweiligen Gesundheitsämter“, erklärte Gesundheitsdezernent Stock. Isoliert und in Betreuung des Gesundheitsamtes Gießen ist auch ein Mitbewohner der jungen Frau. Dieser ist nach derzeitigem Stand nicht infiziert.
Die Frau zeige weiter nur leichte Krankheitsanzeichen auf und werde engmaschig betreut, sagte Dr. Bremer. Sie ist Studierende, hat aber in der betreffenden Zeit keine Hochschuleinrichtungen besucht, da sie an einer Abschlussarbeit schreibt. Zudem sind Semesterferien. „Das Gesundheitsamt ist gut aufgestellt, um der Situation zu begegnen“, sagte Landrätin Schneider. Der Landkreis stehe in ständigem Kontakt mit dem Land Hessen, arbeitet mit den niedergelassenen Ärzten, dem Ärztlichen Bereitschaftsdienst sowie den Krankenhäusern zusammen. Gemeinsam mit diesen Beteiligten sowie dem Rettungsdienst gibt es seit kurzem eine enge Abstimmung in der Koordinierungsrunde Influenza.
Derzeit gebe es keine Veranlassung, Einrichtungen zu schließen. Die Veranstalter der an diesem Wochenende stattfindenden Messe BauExpo in Gießen sind durch das Gesundheitsamt für die Situation sensibilisiert worden, insbesondere auf Hinweise für Handhygiene und die Empfehlung, auf das Händeschütteln zu verzichten. „Die BauExpo ist eine regionale Messe. Mittelhessen ist kein Risikogebiet nach der Definition des Robert Koch-Instituts. Die aktuell vorliegende Coronavirus-Erkrankung hat ihren Ursprung außerhalb Hessens und die Infektionskette ist bekannt“, sagte Landrätin Schneider. „Wir sollten aufmerksam sein, aber immer angemessen und dem Einzelfall entsprechend handeln.“
Am heutigen Samstagabend wurde eine weitere Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 in Hessen bestätigt. Es handelt sich dabei um einen 1992 geborenen Mann aus dem Landkreis Gießen, der derzeit milde Krankheitszeichen zeigt. Er ist der Mitbewohner der Erkrankten, deren Infektion am späten Freitagabend bestätigt wurde. Er befindet sich ebenfalls in häuslicher Quarantäne und wird engmaschig vom Gesundheitsamt betreut, sein gesundheitlicher Zustand wird regelmäßig kontrolliert. Ebenso wie bei der bereits Erkrankten kann die Infektionskette nach NRW zurückverfolgt werden. Nach derzeitigem Stand sind die Kontaktpersonen beider Fälle identisch.
Quelle→ Pressemitteilung