November 2024
Er ging sonnig zu Ende
Die ersten Tage begannen aber frostig
Im ersten Novemberdrittel dominierte im Bergland ungewöhnlich milde Luft mit Höchstwerten um 15 Grad. Die letzte Novemberwoche brachte im Südwesten Höchstwerte um 20 Grad. Zwischen diesen ungewöhnlichen Wärmephasen gab der Frühwinter auch mal ein Gastspiel.
Oktober 2024
Mild, aber nicht überall golden
In der Monatsmitte gab es vielerorts den ersten Bodenfrost
Die Serie warmer Oktober setzt sich fort. Nachdem bereits die letzten beiden Jahre ungewöhnlich warm waren, fällt auch dieser Oktober mild aus.
Rund um die Monatsmitte gab es vielerorts den ersten Bodenfrost. Zum Monatsende wurden die Nächte unter häufig dichten Wolken dann wieder spürbar milder.
Viel Regen im Südwesten. Vor allem die erste Monatshälfte war vielerorts von kräftigen Regenfällen geprägt. Im Rhein-Main-Gebiet fielen teilweise mehr als 100 Liter pro Quadratmeter – das entspricht einem Plus von bis zu 90 Prozent gegenüber dem Klimamittel. Zu den trockenen Regionen gehörten unter anderen die Nordseeküste sowie das östliche Sachsen. Hier kam nur rund die Hälfte Niederschlag im Vergleich zum langjährigen Klimamittel vom Himmel.
Hamburg und Berlin sonniger als Freiburg. Besonders war die ungleiche Verteilung beim Sonnenschein: In Hamburg und Berlin gab es mit mehr als 120 Stunden ein Plus von mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Klimamittel (1991-2020). In Freiburg wurde dagegen bei häufigem Nebel und Hochnebel nur die Hälfte des Klimamittels registriert.
September 2024
Vom Spätsommer in den Herbst
Insgesamt sehr nass in diesem Jahr
Der September hat in diesem Jahr mal wieder vieles geboten. Sonnenschein, Gewitter und Aprilwetter waren genauso dabei wie Nebel, Sturm und Dauerregen. Der September hat sich in diesem Jahr oft von seiner nassen Seite gezeigt. Die feuchte Luft brachte im Zusammenspiel mit kalten Nächten vielerorts Nebelschwaden hervor. In der Dämmerung entstand damit häufig ein warmes Lichtspiel. Die erste Septemberwoche brachte nochmals eine kurze Hitzewelle. Höhepunkt war der 4. September im brandenburgischen Doberlug-Kirchhain mit 35,2 Grad. In Hessen begann der September 2024 sommerlich mit Höchstwerten von über 30 °C. Danach folgte ein regelrechter Temperatursturz, als nördliche Winde das Temperaturniveau in der Monatsmitte um 15 °C senkten.
August 2024
Fünftwärmster seit Messbeginn
Insgesamt viel Sonnenschein
Am heißesten war es am 13. August in Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz mit 36,5 Grad. Herbstlich frisch startete dagegen mit 4,1 Grad der 26. August im Oberharz.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 20,0 Grad belegt der diesjährige August den fünften Platz unter den wärmsten seit 1881. Im Vergleich zum Klimamittel von 1991 bis 2020 endete der Monat 2,0 Grad über dem Durchschnitt.
Mit 262 Stunden schien die Sonne im Durchschnitt rund 25 Prozent länger im Vergleich zum Klimamittel. Besonders sonnig war es im Nordosten und im Südwesten. An den Alpen und im Nordwesten waren dagegen mehr Wolken unterwegs.
Von trocken bis sehr nass. Im August 2024 fiel mit 61 Litern pro Quadratmeter etwas weniger Regen als im langjährigen Durchschnitt. Kaum Niederschlag gab es in Teilen des Ostens. In anderen
Regionen wie beispielsweise im Nordwesten oder auch im Norden von Baden-Württemberg wurde das monatliche Niederschlagsmittel deutlich überschritten.
Juli 2024
Alles in allem durchschnittlich
Nicht "zu warm" und nicht "zu kalt"
Regnerisch und eher kühl - das ist der erste Eindruck, wenn man an den diesjährigen Juli zurückdenkt. Tatsächlich ist er aber ausnahmsweise wieder ein eher durchschnittlicher Sommermonat gewesen. Der Sommer ist seinem Muster auch im Juli treu geblieben. Auf einige warme und sonnige Tage folgten immer wieder rasche Wetterwechsel mit Schauern und Gewittern.
Ebenso wechselhaft waren die Temperaturen: Am wärmsten war es mit mehreren heißen Tagen und Spitzenwerten um 35 Grad im Südosten des Landes. Nachts kühlte es allerdings nicht selten auch auf unter 10 Grad ab. Diese großen Kontraste haben dazu beigetragen, dass die Mitteltemperatur für den Juli insgesamt nur etwa 0,5 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1994 bis 2023 liegt.
Große Unterschiede beim Regen. Auch beim Niederschlag zeigte sich der Sommermonat deutschlandweit gesehen ausgesprochen "mittelmäßig". Allerdings gab es regional große Unterschiede bei den Regenmengen. Im bayerischen Holzkirchen fielen rund 260 Liter pro Quadratmeter, in Dresden war es dagegen mit nur 30 Litern deutlich trockener. Das lag vor allem an kräftigen Schauern und Gewittern, die hin und wieder über das Land zogen. Sie trafen einige Regionen deutlich häufiger als andere:
Juni 2024
Von Schafskälte bis Hochsommer
Im Süden nass, im Nordosten trocken
Der Juni hat in diesem Jahr einiges zu bieten gehabt. Von Frühherbst über hochsommerliche Hitze bis hin zu Unwettern und Hochwasser war alles dabei. Der Juni hat in diesem Jahr allerlei Wetterkapriolen an den Tag gelegt: Im Süden startete der erste Sommermonat mit Starkregen und Überschwemmungen. Zur Monatsmitte folgte eine ausgeprägte "Schafskälte", bevor es endlich sommerlicher wurde. Doch wie schon zuvor immer mal wieder übernahmen zum Monatsausklang erneut heftige Gewitter die Wetterregie und beendeten einen quirligen und sehr wechselhaften Monat, in dem Regen fast immer irgendwo im Land an der Tagesordnung war.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 16,8 Grad lag der Juni knapp über dem Klimamittel. Der heißeste Tag war der 29. Juni mit bis zu 35 Grad im bayerischen Kitzingen. In der zweiten Woche des Monats zeigte sich auch die Schafskälte in vielen Landesteilen mit einstelligen Tiefstwerten.
In Sachen Niederschlag gab es wie immer starke regionale Unterschiede. Große Regenmengen führten in Bayern und Baden-Württemberg zu Hochwasser. Am Alpenrand kamen stellenweise bis zu 250 Liter pro Quadratmeter zusammen, im nördlichen Brandenburg fielen dagegen kaum 20 Liter.
Bei der Sonnenscheindauer landete der Juni mit 210 Sonnenstunden leicht unter dem Durchschnitt (216 Stunden) der vergangenen 30 Jahre. Besonders im Nordosten und Osten gab es mit bis zu 250 Stunden viel Sonnenschein, an den Alpen und im Schwarzwald waren mehr Wolken unterwegs. So kamen dort nur rund 150 Sonnenstunden zusammen.
Mai 2024
So war der Wonnemonat
Nassester Mai seit zehn Jahren
Der Wonnemonat hat in diesem Jahr seinem Namen wenig Ehre gemacht. Im Südwesten und Westen war es der nasseste Mai seit Jahrzehnten. Überdurchschnittlich warm war er aber trotzdem und im Norden gab es sogar ein deutliches Plus an Sonnenschein.
In Teilen des Saarlandes und Nordrhein-Westfalens geht der Mai 2024 als der nasseste Maimonat seit Aufzeichnungsbeginn in die Klimabilanzen ein. Vielfach regnete es dort doppelt so viel, in Saarbrücken beispielsweise sogar mehr als dreimal so viel wie im langjährigen Monatsmittel. Dem stand ein lange Zeit trockener Nordosten gegenüber. Erst gegen Monatsende brachten kräftige Schauer und Gewitter auch dort regional viel Regen. Im Landesmittel lag die Niederschlagssumme bei rund 150 Prozent des langjährigen Klimamittels der Jahre 1991 bis 2020.
Nass, aber trotzdem sonnig und warm. Dementsprechend geizte der letzte Frühlingsmonat in der Südwesthälfte mit der Zahl der Sonnenstunden. Dort wurden nur 80 bis 90 Prozent des Klimamittels
erreicht, während es im Norden am Rande eines Hochs deutlich überdurchschnittlich sonnig war.
So überrascht es nicht, dass die sonnenverwöhnten Gebiete im Norden auch bei den Temperaturen die Nase vorn hatten. Dort war es oft mehr als drei Grad wärmer als im langjährigen Mittel, sonst
betrug das Temperaturplus meist ein bis zwei Grad. Vergleichsweise am kühlsten blieb es zwischen Mosel und Allgäu, aber auch dort war es in der Summe immer noch rund 1 Grad wärmer als im Mittel
der Jahre. Überraschend: Wärmster Mai seit 2018. Ursache für die großen Gegensätze in der Monatsbilanz war eine eingefahrene Großwetterlage: Immer wieder sorgten Tiefausläufer im Süden und Westen
für Gewitter mit unwetterartigen Regenfällen.
April 2024
April mit großen Wettergegensätzen
Für den April typisches klassisches Schauerwetter
Vom Frühsommer in den Spätwinter und wieder zurück: Der April hat uns eine wahre Achterbahnfahrt beschert. Doch nur bei den Niederschlägen hob sich der Monat von den Vorjahren ab. Der April hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Die Temperaturen gingen auf und ab, dazu gab es das für den Monat typische klassische Schauerwetter. Dabei kamen gebietsweise überdurchschnittliche Niederschlagsmengen zusammen.
Mit etwa 66 Litern pro Quadratmeter fiel etwa 40 Prozent mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel. Gebietsweise wurde das Eineinhalb- bis Zweifache der sonst für April üblichen Niederschlagsmenge registriert. Schneechaos in Nordbayern. Mancherorts fielen mehr als 100 Liter pro Quadratmeter. In den Hochlagen der Gebirge gingen die Niederschläge in der zweiten Monatshälfte teilweise auch als Schnee nieder. Besonders nass war es am Alpenrand, im Schwarzwald, an den Küsten, im Nordwesten und teilweise am Westrand der Mittelgebirge. Aber es gab auch Orte, die nur unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen erhielten. Dies war vor allem im Thüringer Becken und in Teilen Berlins der Fall. Dort reichte es für weniger als 30 Liter.
Deutlich wärmer als die letzten Jahre. Mit rund 10 Grad lag das landesweite Monatsmittel um ein Grad über dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre. Besonders auffällig waren die großen Temperaturschwankungen. Diagramm zeigt Mitteltemperatur in Bezug auf Vorjahre. Der April begann vor allem im Osten warm, danach war es zunächst überall angenehm. Bis zum 6. April stiegen die Temperaturen steil an, dann wurde erstmals in diesem Jahr die 30-Grad-Marke geknackt. Bis zum 9. April blieb es vor allem in der Südosthälfte des Landes sommerlich. Danach folgte ein Temperatursturz und wir mussten uns über 2 Wochen mit sehr kühlem Aprilwetter begnügen. In den Nächten trat vermehrt Bodenfrost, zeitweise auch leichter bis mäßiger Luftfrost auf. Der Tiefstwert mit minus 8,8 Grad wurde am 23. April in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge gemessen. Zum Monatsende floss warme Mittelmeerluft ein, und am 30. April wurden im Osten wieder Spitzenwerte bis knapp 30 Grad erreicht.
Januar 2024
Rekorde zu Jahresbeginn
Sehr milder und trüber Januar
Von Temperaturen wie im März über Schauerwetter wie im April bis zum Dauergrau wie im November hat der diesjährige Januar viel geboten. Besonders bei den Temperaturen zeigte der Wintermonat zwei Gesichter. Das Jahr 2023 hat mit einem sehr milden Januar begonnen. Deutschlandweit lag die Durchschnittstemperatur bei rund 3,5 Grad und damit rund zweieinhalb Grad über dem langjährigen Mittel der vergangenen 30 Jahre. Der Monat gehört damit zu den zehn wärmsten Januaren seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881.
Allerdings hatte er zwei gänzlich verschiedene Gesichter. Am 1. Januar wurde mit 19,5 Grad in Freiburg im Breisgau gleich auch der Spitzenwert des Monats gemessen und damit ein neuer Temperaturrekord aufgestellt. Generell verliefen die ersten Wochen extrem mild. Nachtfrost stand so gut wie gar nicht auf der Tagesordnung. Dies änderte sich allerdings in der zweiten Januarhälfte. Pünktlich zur Monatsmitte gelangte deutlich kältere Luft zu uns und drückte die Temperaturen sowohl tagsüber als auch nachts nach unten. Den tiefsten Wert des Monats gab es am 19. Januar mit minus 16,8 Grad in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb. Erst zum Monatsende hin stiegen die Temperaturen überall erneut etwas an.
Im Norden und Westen nass, im Südosten trocken. Atlantische Tiefs brachten im Januar nicht nur milde Luft mit, sondern besonders den nördlichen und westlichen Landesteilen auch viel Regen. Regional gab es daraufhin an Flüssen ein leichtes Hochwasser. Erst mit der Abkühlung nach der Monatsmitte wurde aus dem Regen vor allem im Bergland Schnee, sodass man in den Mittelgebirgen Winterfreuden genießen konnte. Auch am Alpennordrand schneite es endlich, besonders viel Schnee kam dabei jedoch nicht zusammen. Daher verwundert es nicht, dass das südliche Bayern zu den trockensten Gebieten im Januar gehörte. Zum Teil fielen dort keine 20 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Dagegen kamen in den Nordstaulagen einiger Mittelgebirge mehr als 200 Liter zusammen. Landesweit gesehen zeigte sich der Monat mit einer Niederschlagsmenge von ungefähr 67 Litern pro Quadratmeter durchschnittlich.
Sonne versteckte sich häufig hinter Wolken. Die Sonne kam im Januar in den meisten Regionen zu kurz. So bleibt er verbreitet als nicht besonders sonnenscheinreicher Monat in Erinnerung. Das lag vor allem an einer ausgeprägten Inversionswetterlage, die vielen Landesteilen tagelanges Dauergrau bescherte. Lediglich in Teilen des Berglandes sowie an der Nordsee wurden die langjährigen Mittelwerte erreicht. Sonst blieb die Sonnenscheindauer vielfach deutlich darunter. Im Landesdurchschnitt schien die Sonne mit nur rund 35 Stunden ungefähr ein Drittel weniger als im Klimamittel.