Tradition der Winterverbrennung
Hutzelsonntag, der erste Sonntag der Fastenzeit
LANDENHAUSEN · Das Hutzelfeuer ist eine regionale Variante der Winterverbrennung in Mittel-,
Ost- und Nordhessen und in Thüringen mit Schwerpunkt in der Rhön. Üblicher Termin ist der Hutzelsonntag, der erste Sonntag der Fastenzeit (Invocabit), örtliche Abweichungen sind aber möglich. Im
katholisch geprägten Fuldaer Land hat es den alten Brauch des Johannisfeuers verdrängt [1] und wird zum Teil auch in ehemaligen fuldischen Exklaven in
Südungarn (südöstliches Transdanubien) ausgeübt. [2]
Bis 1919 war diese Tradition lange Zeit kirchlich verboten, da nach dem langen Winter und der Fastnacht weitere Ausschweifungen in der Fastenzeit befürchtet wurden. In Bischofsheim an der Rhön
wird der „Fackelsonntag“ am 4. Fastensonntag (Laetare) gefeiert. Manche Quellen sehen den Ursprung des Hutzelfeuers als Frühjahrsfeuer in sogenannten Lätarebräuchen [3] (vgl. auch Todaustragen), andere als „erweiterten“ Fastnachtsbrauch. [4]
Der Begriff Hutzelfeuer leitet sich von den Hutzeln ab, einer regionalen Bezeichnung für gedörrte Birnen und Zwetschgen, die traditionell an diesem Tag gegessen wurden. [5] Andere Quellen berichten, dass sogenannte Hutzeln – nebst Kräppel und anderen Beigaben [6] – den heischenden Kindern oder
Burschen abgegeben wurden, die Brennmateralien wie Stroh für das Feuer sammelten. [7]
Die Geschichte nach Otto Mahr liegen nur aus der jüngsten Zeit Belege vor, obwohl der Brauchtum Elemente enthält, die in den vorchristlichen Zeiten wurzeln. Erste Zeugnisse stellen die
Feuerräderverbote aus den Jahren 1768–76 bzw. 1786 dar. In der Literatur wird der Hutzelsonntag erst im 19. Jahrhundert erwähnt, die erste bedeutende Darstellung stammt von Jäger aus dem Jahre
1803 (MAHR 1938, 19; 1939, 11–12, 39). [8]
In den „Physikatsberichten“ der Landgerichte Weyhers und Hilders aus dem Jahr 1861 wurde als Brauch am Hutzelsonntag noch beschrieben, dass die Jugend abends mit ungefähr drei Meter langen
Holzstangen, bei denen am oberen Ende brennende Strohbüschel befestigt waren, auf die umliegenden Hügel zog, bevorzugt dort, wo frische Saatfelder angelegt waren, oder rund um die Gemarkung.
Dörrobst und Kräppel werden dort auch schon erwähnt. [9]
Heutzutage wird das Hutzelfeuer auf einen aufgeschichteten Reisighaufen entfacht, für den an einigen Orten die nicht mehr benötigten Weihnachtsbäume eingesammelt werden. Das Feuer soll den durch
eine oben aufgestellte Hutzelpuppe (auch Hutzelhexe oder Hutzelmann genannt) symbolisierten Winter vertreiben. Das Hutzelfeuer wird heute meist von Vereinen aufgebaut, beispielsweise
Jugendfeuerwehr, Sportvereinen oder anderen Jugendverbänden.
Seit 2012 gibt es in Hessen ein Orientierungspapier für Brauchtumsfeuer [10], was zum Teil zu politischen Kontroversen führte. [11] Das Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz stellte 2014 klar, dass die Kommunen eine solche Handreichung gefordert hätten
und dass das Papier nur Hilfestellungen biete, um „Klarheit für die Städte und Gemeinden bei den Anforderungen zur Anzeige, Durchführung und Gefahrenabwehr von so genannten „Brauchtumsfeuern“ zu
schaffen.“ [12]
↓ Quellen und Einzelnachweise ...
[1] Gottfried Rehm: Leben in der Rhön - Beiträge zur Rhöner Geschichte und Volkskunde Videel 2003, S. 64; vgl.: Google Books
[2] Katharina Wild: Der Hutzelsonntag in Südungarn (I) Hutzelsingen, Hutzellieder, Beiträge zur Volkskunde der Ungarndeutschen auf der Website Sulinet.hu,
Stand 19. Februar 2018
[3] Josef Dünninger, Horst Schopf: Die Plassenburg Band 30, Freunde der Plassenburg S. 315; online in Google Bücher
[4] Adolf Strack, Karl Helm, Hugo Hepding: Hessische Blätter für Volkskunde, Bände 39-41 W. Schmitz Verlag, 1941; S. 100; online in Google Bücher
[5] Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache; Walter de Gruyter 1967 S. 323; online in Google Bücher
[6] Fuldaer Geschichtsverein: Veröffentlichung des Fuldaer Geschichtsvereins, Band 49; Band 17 von Quellen und Abhandlungen zur Geschichte der Abtei und der
Diözese Fulda; S. 56, Parzeller 1971; online in Google Bücher
[7] Deutsche Landschaft, Band 1, Burkhard-Verlag 1956, S. 78; online in Google Bücher
[8] Mahr, Otto: Zur Geschichte des Hutzelsonntags. In: BuBl 1938, S. 19.
[9] Thomas Heiler, Klaus Reder, Willy Kiefer: Die Landgerichte Hilders und Weyhers um 1860, Institut für Deutsche Philologie, Würzburg, 2005, Seiten 93 und
153
[10] Orientierungshilfe zum Brauchtumsfeuer des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Stand 21. Februar
2018
[11] Hessen beharrt auf Orientierungshilfe für Brauchtumsfeuer, Frankfurter Neue Presse vom 7. März 2014, Stand 21. Februar 2018
[12] Brauchtumsfeuer, Mitteilung des Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Stand 21.02. 2018
Samstag 17:30 Uhr
Die Jugendfeuerwehr Wartenberg Landenhausen sammelt die ausgedienten Christbäume am 17. Februar 2023 im Ortsteil Landenhausen ein um diese am Abend des gleichen Tages als Hutzelfeuer nieder zu brennen.
Samstag 17:30 Uhr
Die Jugendfeuerwehr Wartenberg Landenhausen sammelt die ausgedienten Christbäume am 25. Februar 2023 im Ortsteil Landenhausen ein um diese am Abend des gleichen Tages als Hutzelfeuer nieder zu brennen.
Samstag 17:30 Uhr
Auch in diesem Jahr sammelt die Jugendfeuerwehr wieder die ausgedienten Weihnachtsbäume ein, um sie beim Hutzelfeuer zu verbrennen.
Termin der Sammlung und des Hutzelfeuer ist der 29. Februar.
Samstag 17:30 Uhr
Auch in diesem Jahr sammelte die Jugendfeuerwehr Landenhausen wieder die ausgedienten Weihnachtsbäume ein, um sie beim traditionellen Hutzelfeuer zu verbrennen.
Schade Schade ... Funkenflug und große Rauchschwaden ... leider dem Wetter geschuldet ... sehr stürmisch und so gegen 19:30 fing es an richtig zu schütten mit Hagel.
Trotz nass bis auf die Haut, tat es der Sache keinen Abbruch ... vor allem die Bratwurscht und die Steaks waren wieder mal erste Sahne. Da konnte man sich auch noch ein paar Bierchen gönnen. Ein
riesiges Dankeschön an die Landenhäuser Jugendfeuerwehr !
Für's Wetter könnt ihr ja nüscht !!!
Samstag 17:30 Uhr
Auch in diesem Jahr sammelt die Jugendfeuerwehr Landenhausen wieder die ausgedienten Weihnachtsbäume ein, um sie beim traditionellen Hutzelfeuer zu verbrennen.
Termin für die Einsammlung und das Hutzelfeuer ist der 17. Februar 2018
ab 08:00 Uhr die Bäume bitte an der Straße bereitstellen!
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