Wartenberg ist eine Gemeinde im Osten des mittelhessischen Vogelsbergkreis.
Lage
Die Gemeinde liegt an den östlichen Ausläufen des Vogelsberges, etwa 17 Kilometer westlich der Barockstadt Fulda und 3 Kilometer südöstlich der Stadt Lauterbach (Hessen) in einer waldreichen Mittelgebirgslandschaft. Das Gebiet befindet sich in einer Höhe zwischen 248 und 494 Meter über NN. Der Waldanteil der Gemarkungsfläche beträgt 22,05 km² (= 56 Prozent). Durch die Gemeinde fließt die Lauter, die sich in Bad Salzschlirf mit der Altefeld zur Schlitz verbindet. Die Hauptwindrichtungen in Wartenberg sind Nord-Ost sowie Süd-West. In Hochdruckperioden die windschwach sind, in erster Linie im Herbst und Winter, neigen die Täler zu Nebelbildung. Besonders durch die dicht bewaldeten Berghänge erfolgt ein abendlicher Zufluss reiner und frischer Waldluft, wodurch besonders nach heißen und schwülen Tagen, angenehme Abkühlung sichergestellt ist. In unmittelbarer Nähe beginnt der „Naturpark Hoher Vogelsberg“.
Nachbargemeinden
Wartenberg grenzt im Norden an die Stadt Schlitz, im Westen an die Stadt Lauterbach, im Osten an die Gemeinden Bad Salzschlirf und Großenlüder (beide Landkreis Fulda) und im Süden an die Stadt und das staatlich anerkanntes Heilbad Herbstein.
Gliederung
Die Gemeinde besteht aus den beiden Ortsteilen
Mit 3.888 Einwohnern mit Hauptwohnsitz ist Wartenberg heute die drittgrößte Gemeinde im Vogelsbergkreis. Die Bevölkerung besteht aus 1.916 weiblichen und 1.972 männlichen Personen. Die Einwohnerzahlen verteilen sich auf die Ortsteile wie folgt: Im Ortsteil Angersbach 2.520 und im Ortsteil Landenhausen 1.368 Einwohner.
Partnerschaften
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Wappen
Basisdaten
Bundesland | Hessen |
Regierungsbezirk | Gießen |
Landkreis | Vogelsbergkreis |
Höhe ü. NHN | 261 m |
Fläche | 39,54 km² |
Einwohner | 3.888 [1] |
Bevölkerungsdichte | 98 Einwohner je km² |
Postleitzahl | 36367 |
Vorwahlen |
|
Angersbach |
+49 (0)6641 |
Landenhausen | +49 (0)6648 |
Kfz-Kennzeichen | VB |
Gemeindeschlüssel | 06 5 35 019 |
Gliederung | 2 Ortsteile |
Ortsteil Angersbach | |
Ortsteil Landenhausen | |
Verwaltung | Landenhäuser Straße 11 |
Ortsteil Angersbach | |
Bürgermeister | Dr. Olaf Dahlmann |
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Geschichte
Der 20. September 812, Datum der ersten urkundlichen Erwähnung im Codex Eberhardi von Angersbach und Landenhausen, gilt als der offizielle Beginn der Ortsgeschichte, wenngleich der Beginn der Besiedlung dieses Gebietes viel weiter bis in die vorchristliche Zeit zurückreicht. Wartenberg ist folglich, geht man von dem Jahr 812 aus, fast 1.200 Jahre alt. Aus einer Fuldaer Urkunde des Jahres 1114 gehen die Namen des Heinrich von Landenhausen und dessen Sohn Herold von Landenhausen hervor.
Im 12. Jahrhundert gab es folgerichtig noch das Geschlecht derer von Landenhausen. Auch die Nennung des Geschlechts von Angersbach in derselben Urkunde lässt darauf schließen, dass sich die Herren von Landenhausen und von Angersbach nahestanden. Im 12. und 13. Jahrhundert unterlagen die beiden Ortsteile dem Herrschaftsgebiet des Adelsgeschlecht derer von Wartenberg, deren Burg in den Jahren um 1220 von Friedrich von Angersbach (ab 1232 Friedrich von Wartenberg genannt) auf dem „Wartenbachhügel“ in Angersbach erbaut wurde. Die Befestigung wurde jedoch im Jahre 1265 durch Truppen von Bertho II. von Leibolz, Abt zu Fulda, der eine Stiftsfehde mit dem Stiftsvogt Graf von Ziegenhain austrug, zu dessen Untervögten die Wartenberger zählten, zerstört. Das Geschlecht derer von Wartenberg starb folglich gegen Ende des 13. Jahrhunderts aus. Durch eheliche Verbindungen gelangte das Eigentum der Wartenberger mit allen Rechten an die Herren von Eisenbach. Ab diesem Zeitpunkt bestimmte und wirkte das Rittergeschlecht der Riedesel über Jahrhunderte in der Region.
Im 18. und 19. Jahrhundert wanderten viele Menschen aus der Region ab.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, der auch in den beiden Dörfern viele Opfer forderte, bestand die Hauptaufgabe darin das dörfliche Leben wieder zu strukturieren. Vor allem wurden hunderte von Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten in das dörfliche Leben integriert.
Eingemeindung
Die Gemeinde Wartenberg in ihrer gegenwärtigen Form entstand im Rahmen der Gebietsreform in Hessen im Jahre 1972 durch Landesgesetz mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Angersbach und Landenhausen.[2] So erfolgte am 1. August 1972 aufgrund von Gemeinderatsbeschlüssen der Zusammenschluss der Orte Angersbach und Landenhausen zur neuen Großgemeinde Wartenberg.[3] Erster offizieller Bürgermeister der neuen Gemeinde wurde Karl Hans Roth aus Angersbach. Die Burgruine Wartenberg gab Angersbach und Landenhausen nach ihrem Zusammenschluss den Namen und 1978 das Wappen. Im Juni 2007 feierte die Gemeinde ihr 35-jähriges Jubiläum.
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[4] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[5][6]
|
Parteien und Wählergemeinschaften |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
FWGW | Freie Wählergemeinschaft Wartenberg | 46,5 | 9 | 43,1 | 8 | 42,3 | 10 | 37,6 | 9 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 39,2 | 7 | 38,4 | 7 | 36,8 | 8 | 43,6 | 10 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 14,3 | 3 | 18,5 | 4 | 20,9 | 5 | 18,6 | 4 | |
WGL | Wählergemeinschaft Landenhausen | — | — | — | — | — | — | 0,2 | 0 | |
Gesamt | 100,0 | 19 | 100,0 | 19 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | ||
Wahlbeteiligung in % | 57,9 | 49,0 | 45,4 |
54,4 |
Bürgermeister
Erster direkt gewählter Bürgermeister war der seit Anfang 1991 amtierende parteilose Manfred Dickel. Seine Amtszeit endet nach vier Wahlperioden am 17. Januar 2015, da er nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung stand.
Als Nachfolger wurde am 25. Mai 2014 im ersten Wahlgang der 37-jährige Dr. Olaf Dahlmann (SPD) mit 57,2 % der Stimmen gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 72,8 %.[7][8] Er trat sein Amt am 18. Januar 2015 an.
Wappen und Flagge
Am 16. Juni 1978 wurde der Gemeinde Wartenberg ein Wappen und eine Flagge verliehen.
Wappen: Blasonierung: „In grünem Schild ein silberner Schrägrechtsbach, darüber in der linken Ecke ein sechsstrahliger goldener Stern.“ Das Wappen der Gemeinde Wartenberg leitet sich von den Symbolen des einst auf der Burg Wartenberg lebenden Geschlecht derer von Wartenberg ab.
Flagge: Auf breiter weißer Mittelbahn, beseitet von zwei schmäleren grünen Seitenbahnen, das Gemeindewappen.
Kultur & Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Kreisjugendheim und Zeltlager
Freischwimmbad
Sportplätze & Sporthallen
Orchester und Chöre
Regelmäßige Veranstaltungen
Wartenberg mit seinen Ortsteilen Angersbach und Landenhausen ist ein Ort für Festlichkeiten der besonderen
Art.
Die folgenden Veranstaltungen finden regelmäßig statt ...
Wirtschaft & Infrastruktur
Durch die Erschließung eines Gewerbegebietes Wartenberg im Ortsteil Angersbach hat sich die Gemeinde heute weitgehend von einer ursprünglichen landwirtschaftlichen Struktur hin zu einem Gewerbestandort für Unternehmen entwickelt. Die Gewerbestruktur setzt sich aus Unternehmen unterschiedlichster Branchen zusammen. Demzufolge siedelten sich industrielle Fertigungsbetriebe aus dem Bereich Holzverarbeitung ebenso wie Unternehmen aus den Bereichen Elektronik, Maschinenbau und EDV an. Darüber hinaus sind Groß- und Einzelhandelsbetriebe sowie Handwerksbetriebe der verschiedensten Sparten und Dienstleistungsunternehmen vertreten. In Wartenberg sind derzeit über 200 Betriebe registriert. Im Wesentlichen orientieren sich diese auf die Wirtschaftsbereiche Private Dienstleistungen, Handwerk und Einzelhandel.
Eine Ortsumgehung soll langfristig beide Ortsteile vom starken Durchgangsverkehr der B 254 entlasten. Die Gewerbegebiete Ost und Südost und gewerblichen Bauflächen in Angersbach werden dann direkt über eine Abfahrt von der neuen Ortsumgehung erschlossen. Wartenberg schneidet im regionalen Vergleich im Bereich des Preisniveaus der gewerblichen Baufläche ausgesprochen vorteilhaft ab. Dies wird vor allem durch eine nicht so hohe Kosten verursachende und daher vorteilhafte Planung und Umsetzung der Flächenentwicklung herbeigeführt, die wiederum begünstigt wurde durch die ebene geographische Gegend und die Bodenverhältnisse im Gewerbegebiet.
Als überregional bekanntes Unternehmen mit seinem Hauptsitz in Angersbach ist die BALZER Angelgeräte GmbH zu nennen, deren Tätigkeitsbereiche in der Entwicklung, Herstellung und im Vertrieb von Angelgeräten und Sportartikeln liegen.
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der Bundesstraße 254, die über Alsfeld nach Fulda führt. Wartenberg ist über die B254 von den Bundesautobahnen 5 und 7 zu erreichen. Der Flughafen Frankfurt am Main ist 129 Kilometer von Wartenberg entfernt.
Wartenberg (Angersbach und Landenhausen) wird im ÖPNV von den Linien VB-26 und VB-28 der Verkehrsgesellschaft Oberhessen mbH sowie der Regionalbuslinie 393 der Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH (RMV) erschlossen.
Bildung
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
in chronologischer Sortierung ...
Persönlichkeiten mit Bezug zu Wartenberg
Literatur
Einzelnachweise
[1] Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerungsstand am 31.12.2020 (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011)
[2] Der Hessische Minister des Innern: Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Alsfeld und Lauterbach (GVBl. II 330-12) vom 1. August 1972. In: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 215, § 9 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB])
[3] Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/ Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 368.
[4] Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016 Hessisches Statistisches Landesamt
[5] Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011
[6] Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006
[7] Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Wartenberg
[8] Dr. Olaf Dahlmann neuer Bürgermeister in Wartenberg – 57,2 Prozent. In: Osthessen-Zeitung. 26. Mai 2014.
[9] Wartenberger Panorama-Weg auf: openstreetmap.org
Quellen→ Wikipedia
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→ Kunst & Kultur
→ Politik & Verwaltung
→ Bauen & Wohnen
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